Antonius und Cleopatra

von William Shakespeare

Über

Antonius und Kleopatra rangieren zweifelsohne neben Romeo und Julia unter den berühmtesten Liebespaaren der Welt. Und das hat seinen Grund: Die femme fatale auf Ägyptens Thron und der mächtige Mitbeherrscher des Römischen Imperiums begehen wie Romeo und Julia einen dramatischen Selbstmord und sind in Hollywood zu Hause wie Donald und Daisy. Darüber hinaus aber kommt ihnen, weil sie sich einzig ihrer Liebe widmen, die Weltherrschaft abhanden wie anderen Leuten Stock oder Hut.
Shakespeares um 1606/07 entstandenes »Römerdrama« erzählt die berühmte Geschichte als kuriose Mischung aus Satire und Tragödie. Die große tragische Leidenschaft der Liebenden ist durchzogen von schrillen Tönen. Cleopatra tritt mal königlich, mal keifend auf, und der alternde Antonius kann sich zwischen römischer Tugend und ägyptischer Wollust nicht recht entscheiden. Um die Vorherrschaft in der Welt kämpfen Feldherrn, die gelegentlich an grölende Stammtischbrüder oder farblose Bürokraten erinnern.
Während das klassizistische 18. Jahrhundert Anstoß nahm an solchen Brüchen, entdeckte die Romantik sie neu als besonders welthaltige und ästhetisch vollkommene Synthese extremster Spannungen. Und als solche gelten sie bis heute.

Erschienen

1623

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