Das Mädchen im roten Mantel

Memoiren von Iris von Finckenstein, Roma Ligocka

Über

In Krakau wird 1938 ein kleines Mädchen geboren, während in Deutschland die Synagogen brennen. Sie ist noch kein Jahr alt, als ihre Eltern den Judenstern tragen müssen. Die erste Realität, die sie kennenlernt, ist die Realität des Grauens - für sie die Normalität: Ihre Welt besteht aus Schreien, Schüssen und Toten. Mit den Augen eines Kindes beschreibt Roma Ligocka, wie aus einer Kindheit, die behütet und wohlhabend hätte sein sollen, ein Alptraum wird. Kurz vor der Liquidierung des Krakauer Ghettos kann sie mit ihrer Mutter fliehen. Der rote Mantel des Mädchens rettet ihnen das Leben, weil »die kleine Erdbeere« eine polnische Familie so rührt, dass sie den beiden Unterschlupf gewährt. Mit falschen Papieren und blond gefärbten Haaren überlebt die kleine Roma die Nazi-Zeit. Im stalinistischen Polen kommt sie mit vielen bedeutenden Literaten und Künstlern in Kontakt, auch aus dem polnischen Widerstand. Geprägt durch dieses künstlerische Milieu emigriert sie nach Deutschland. Viele Jahre später sieht sie in Spielbergs Film Schindlers Liste die berühmte Szene mit dem kleinen Mädchen im roten Mantel. Da bricht die Erinnerung durch und sie erkennt sich wieder: Sie ist dieses Mädchen. Die außergewöhnliche Geschichte einer sensiblen und begabten Frau zwischen den Schatten einer traumatischen Kindheit und einem farbigen Künstlerleben. »Ein Buch, das ein Stück düsterer europäischer Geschichte spiegelt. Und das Porträt einer intelligenten, kämpferischen Frau zeichnet, die in einer verrohten Welt stets ihre Würde bewahrte.« Brigitte

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