Das Meer, das Meer

Fiktion von Iris Murdoch

Über

Ein alter Mann nimmt sich wichtig: Charles Arrowby, ehemals erfolgreicher Theatermann, zieht sich in ein einsames Haus am Meer zurück, um seine Memoiren zu schreiben. Seine Erlebnisse, seine zahllosen Frauengeschichten, selbst seine Mahlzeiten -- all das, glaubt er, wird die Nachwelt interessieren. Doch während er schreibt, geschieht etwas Unerwartetes: Er erfährt, dass im Nachbarort die Frau lebt, die ihn vor Jahrzehnten als einzige nicht erhört hat und die er deshalb (Macho-Logik!) für die Liebe seines Lebens hält. In seiner Egozentrik ist er davon überzeugt, dass sie seine neu entflammte Leidenschaft zu teilen habe -- und erleidet hoffnungslos Schiffbruch.

Ein Jahr nach ihrem Tod legt der Deuticke-Verlag Murdochs 1978 erschienenen Roman über einen in seiner Scheinwelt gefangenen und am "echten" Leben scheiternden Mann neu auf. Seine Wahrheiten sind zeitlos: trotz einiger Längen eine überraschend aktuelle Schilderung der unüberbrückbaren Kluft des Menschen zwischen der Welt in seinem Kopf und der unter seinen Füßen. --Christoph Nettersheim

Erschienen

1978

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