Die Mauer

von Jean-Paul Sartre

Über

Juan, Tom und Pablo, drei Anarchisten, stecken zur Zeit des Spanischen Bürgerkriegs im Gefängnis der Frankisten. Alle drei sind zum Tode verurteilt, aus Gründen, die nur teilweise Sinn machen. Es ist der Abend vor der Erschiessung. Sie haben ihre Körper nicht mehr unter Kontrolle. Ihre Gesichter werden grau. Sie schwitzen in der kalten Nacht. Ihr Urin geht ab. Angesichts des unmittelbar bevorstehenden Todes macht ihr Leben keinen Sinn mehr. Tom fühlt schon die Schmerzen der Kugeleinschüsse. Für Pablo hat alles seine Bedeutung verloren, Spanien, die Anarchie, Ramón Gris, sein Freund, und Concha, seine Freundin. Juan läuft mit erhobenen Händen durch den Keller und schreit, dass er nicht sterben will. Keiner hat Lust, ihn zu trösten. Alle drei sind schon lange tot, bevor sie erschossen werden. Tot, ohne Intention, ohne Entwurf. Der einzige Lebendige im Kerker ist der belgische Arzt, der sie in den letzten Stunden begleiten soll. Am frühen Morgen werden nacheinander Juan und Tom abgeholt, um vor das Erschiessungskommando gestellt zu werden. Pablo hört die Salven. Eine letzte Chance, sein Leben zu retten, wird ihm zuteil, falls er den Aufenthaltsort von Ramón Gris mitteilt. Pablo will den Falangisten einen Streich spielen und einen falschen Ort angeben. Doch genau dort befindet sich Ramón, der im Gefecht erschossen wird. Als Pablo dies erfährt, setzt er sich auf die Erde und lacht, dass ihm die Tränen in die Augen treten.

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