Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet

Kurzgeschichte von Anna Gavalda

Über

Ein Flirt, der durch ein Handy zerstört wird, ein Mann, der nicht mehr fremdgeht, weil die Alimente jetzt so teuer würden, und einst Liebende, die sich erst wiedersehen, als es schon zu spät ist. Anna Gavalda ist nichts Menschliches fremd, am wenigsten die Liebe. Ihre Chronik des Alltags ist erheiternd und erbarmungslos zugleich: unser Leben, auf den Punkt gebracht.

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Nanes-Leseecke

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Das Buch enthält 12 Kurzgeschichten, die mehr oder weniger von der Liebe handeln. Hauptsächlich geht es darum, dass irgendwer irgendwen ins Bett bekommen will oder dass Ehen zerrüttet sind. Sprich: Geschichten aus dem wahren Leben. Allerdings werden sie auf eine tragisch-schockierende und provokante Art und Weise erzählt. Meistens hörte man von mir nur ein: “Tzzzz” oder “Das gibt’s ja wohl nicht” oder ich schüttelte nur den Kopf. Es gab tatsächlich Momente, in denen ich geschmunzelt habe. Doch die meiste Zeit war ich erschüttert. Manche Geschichten lagen mir so schwer im Magen, dass ich erstmal eine Pause einlegen musste, bevor ich mich an die nächste heranwagte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eigensinnig, aber interessant. Recht burschikos, frech, lapidar und rutscht gelegentlich ins sexistische. Das merkt man daran, dass Frauen und Männer auf gewisse Körperteile reduziert werden. Der Roman liest sich gut, aber ich hatte immer einen distanzierten Blick auf die verschiedenen Protagonisten. War vielleicht auch besser so. ;o) Wer einen Liebesroman á la – “Oh, ma chérie, isch liebe disch bis in die Unendlichkeit” – erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Auch wenn der Titel und das Cover des Buches etwas anderes vermuten lassen. Es ist wirklich schwere Kost! Also, nichts für zarte Gemüter oder für Leseratten, die kitschige Liebesromane mögen.

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