Ich werde niemand zu Füßen liegen

von Magdalena Köster, Susanne [Hrsg.] Härtel

Über

"Ein Kuddelmuddel, eine Legendengeschichte voller Armut, Leid und Lügen, voll der falschen Männer und der falschen Gefühle, des Ruhms und der Neider, voller Reichtum und Krankheit, immer geführt auf des Messers Schneide zwischen steilem Aufstieg und tiefem Fall, brennendem Ehrgeiz und Selbstvernichtung", so wird das Leben der Chansonnière Edith Piaf, dem legendären "Spatz von Paris", in der Biographiensammlung von Susanne Härtel und Magdalena Köster beschrieben.

Und in diesem kurzen Abschnitt ist auch das Spannungsfeld der anderen sieben Künstlerinnen erfaßt, denen es von wohlmeinenden Vätern oder Ehemännern nicht immer leicht gemacht wurde, ihre Kunst zu leben. Nur durch eine gehörige Portion Eigensinn und Mut gelang es ihnen, so daß Namen wie Melina Mercouri, Ingeborg Bachmann, Elisabet Ney, Anna Achmatowa oder Leonora Carrington bis heute nicht in Vergessenheit geraten sind.

Die nach außen oft sehr barsch wirkende Gabriele Münter beispielsweise ist bereits im Jahre 1902 in der Malschule des Künstlerinnenvereins in Schwabing eingeschrieben. Hier kommt es zu der folgenreichen Begegnung mit dem noch verheirateten Wassily Kandinsky, die zunächst in ein für beide äußerst fruchtbares Schaffen mündet. Doch über die Jahre hinweg wird ihre Beziehung immer mehr zu einer Qual, die Gabriele Münter an die Grenze ihrer psychischen Belastbarkeit führt.

Zusammen mit den informativen Biographien der Künstlerinnen entsteht zugleich auch ein kurzer Überblick über unterschiedliche Kunstrichtungen, die sie häufig selbst nachhaltig beeinflußten. Eine geglückte, hervorragend zusammengestellte Auswahl unterschiedlicher Frauenleben. --Manuela Haselberger

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