Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Fantasy von Eoin Colfer

Über

"Zum tausendsten Mal fragte sich Meg Finn, was sie hier eigentlich tat. Wie war sie nur so tief gesunken, mit einem Widerling wie Belch Brennan bei einem Opa einzusteigen?" Bereits auf der ersten Seite hadert unsere Heldin mit dem Schicksal, und das aus gutem Grund. Zwar ist Meg Finn eine verschlagene Diebin, aber völlig skrupellos ist sie deswegen noch lange nicht. Als aus einem Überfall ein Mord zu werden droht, versucht sie einzugreifen und diesen zu verhindern -- und kommt dabei selbst ums Leben.

Damit ist das Buch jedoch noch nicht zu Ende, denn Meg landet -- im Unterschied zu ihrem Kumpanen Belch -- nicht direkt in der Hölle, sondern bekommt von Petrus eine zweite Chance: Wenn sie reumütig auf die Erde zurückkehrt und dem alten Mann, den sie überfallen hatte, bei der Erfüllung seiner sehnsüchtigsten Wünsche hilft, kann sie doch noch in den Himmel gelangen. Meg beschließt, sich auf diesen Handel einzulassen -- und erlebt ihr blaues Wunder.

Eoin Colfer hat sich mit seinen Artemis Fowl-Romanen in das Herz von Millionen Lesern geschrieben. Nun liegt auch sein Roman The Wish List auf Deutsch vor. Was auf den ersten Blick wie eine mit dem erhobenen Zeigefinger geschriebene Geschichte daherkommt, erweist sich bald als ausgesprochen witzig und anrührend. Meg Finn ist nicht ganz so actionlastig wie die Abenteuer ihres männlichen Kollegen Artemis, aber sie weiß sich stets zu helfen und ist keineswegs auf den Mund gefallen. Colfer hält sich auch nicht unbedingt an religiöse Konventionen, sein Beelzebub kann schon einmal einen freundlichen Plausch mit Petrus halten. Guter Stoff also, um die Wartezeit auf den nächsten Artemis Fowl zu überbrücken, oder auf die deutsche Ausgabe von Colfers neuestem Roman The Supernaturalist. --Hannes Riffel

Erschienen

2003

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