Sushi für Anfänger

Fiktion, Roman von Marian Keyes

Über

Sushi für Anfänger hat genau die richtigen Zutaten eines Romans für Frauen in ihren Dreißigern: drei Frauen (natürlich in ihren Dreißigern) auf der Suche nach einem besseren Job, einem besseren Mann, nach irgendetwas -- Hauptsache etwas Besseres als das, was sie bereits haben; und Männer, für die man sterben möchte sowie Männer, von denen man wünscht, sie würden tot umfallen -- nach Möglichkeit qualvoll. Diese Leute, die so echt sind, als könnte man sie anfassen, leben in einer lustigen, aufregenden, traurigen Welt, der man nachtrauert, sobald man die letzte Seite fertig gelesen hat. Aber es gibt noch viel mehr, denn Sushi für Anfänger wurde von Marian Keyes geschrieben, der zurzeit erfolgreichsten Schriftstellerin Irlands.

Während ihr vorheriger Bestseller, Pusteblume, von irischen Menschen handelte, die in London leben, spielt Sushi für Anfänger in Keyes Heimatstadt Dublin. Die einzige "Ausländerin" ist Lisa aus London, eine richtige Dame, deren lang ersehnter Aufstieg zum "Manhattan"-Magazin in weite Ferne katapultiert wird, als sie gezwungen ist, einen Job als Chefredakteurin von "Colleen" anzunehmen, einer neuen Zeitschrift für junge Frauen, die von den Herausgebern als "intellektuell zurechtgestutzt", aber garantiert "sexy" angekündigt wird.

Diese Stelle steht sicherlich als letzte auf Lisas Wunschliste, aber was soll es -- ein Job ist ein Job. Außerdem sieht es fast so aus, als könnte sich der irische Geschäftsführer Jack Devine noch als gehöriger Trostpreis herausstellen. Lisas Nummer zwei bei "Colleen" ist Ashling, der praktisch veranlagte gute Geist, deren früher Rollentausch mit ihrer Mutter nach deren Nervenzusammenbruch dazu geführt hat, dass sie unter einem Organisationswahn leidet und immer ein "Allzeit-Bereit-Päckchen" in der Handtasche mit sich führt, um stets für jede Eventualität bewappnet zu sein. Ach ja -- und auch noch zu einer besten Freundin, deren Motive nicht immer in Ashlings Interesse sind.

Dies ist die Geschichte über das Leben dreier Frauen; über das, was sie zu dem gemacht hat, was sie sind, und über ihre Suche nach dem Glück -- das sich zuweilen an den unmöglichsten Orten finden lässt und manchmal für immer wieder verloren geht. Mit Sushi für Anfänger ist Marian Keyes auf dem besten Weg zur unbestrittenen Königin ihres Genres. Sie ist geradezu pingelig-akkurat und teuflisch komisch, und obwohl sie große Themen wie Obdachlosigkeit mit ehrlichem Gefühl und frei von jeglicher Sentimentalität anpackt, rangiert sie mit ihrem Verständnis für die Aspirationen von Frauen in ihren Dreißigern am Anfang des 21. Jahrhunderts weit über ihren Genrekolleginnen. --Carey Green

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