Verbrechen

Roman von Ferdinand von Schirach

Über

Ein angesehener, freundlicher Herr, Doktor der Medizin, erschlägt nach vierzig Ehejahren seine Frau mit einer Axt. Er zerlegt sie, bevor er schließlich die Polizei informiert. Sein Geständnis ist ebenso außergewöhnlich wie seine Strafe ... Ein Mann raubt eine Bank aus, und so unglaublich das klingt: Er hat gute Gründe. Gegen jede Wahrscheinlichkeit wird er von der Justiz an Leib und Seele gerettet ... Eine junge Frau tötet ihren Bruder. Aus Liebe. Ferdinand von Schirach erzählt unglaubliche Geschichten, die dennoch wahr sind. Präzise, schnörkellos, lakonisch wie ein Raymond Carver und gerade deswegen mit unfassbarer Wucht.

Erschienen

2009

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joachim.ritter

Joachim.ritter

Extrem starkes Buch. Leider hat man bei einigen Geschichten den starken Verdacht dass sie so unmöglich auch durch Weglassung einiger weniger relativierender Fakten so skurril werden konnten, außerdem wird teilweise nicht klar wo der Autor seine Information her bezieht, zum Beispiel bei "Tanatas Teeschale" oder bei "Der Igel". Genauso auffällig ist wie "positiv" alle Täter erklärt werden, kein einziger habgieriger Menschenhasser dabei. Und auch dass der Autor nach dem ersten Buch noch zwei weitere mit ähnlich krassen wahren Geschichten schreiben konnte lässt zweifeln. (Falls ich recht habe und die Geschichten gedopt sind keiner Mathe-Tipp: unwahrscheinlich*unwahrscheinlich=sehr unwahrscheinlich. Das ein alter japanischer Geschäftsmann 120.000 Euro unversteuertes Geld in seinen Safe liegen hat? Möglich. Dass er alle Verbrecher die entfernt mit dem dann folgenden Raub zu tun hat abschlachten lässt? Auch möglich. Dass einer der Beteiligten, ein Grieche, vor der Geschichte von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde und sich ab da für einen Finnen hält?)Warum mich das stört? Hier finde ich tatsächlich dass es den Wert des Buches schmälert wenn man das Gefühl hat hier wurde geschwindelt, besonders weil die Geschichten die mir am besten gefallen haben ("das Cello" und "der Dorn") sehr plausibel sind und ein angenehmes eindrückliches Gefühl von der Bandbreite des menschlichen Seins schaffen. Oder schaffen könnten. Man wünscht sich tatsächlich der Autor hätte mit mehr Raffinesse erfunden.

1 Antwort geschrieben im Januar
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