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Katsche

Katsche

Da ich Vince Ebert schon seit längerer Zeit kenne und mit viel Freude die CD „Urknaller: Physik ist sexy“ gehört und das Buch „Denken Sie selbst! Sonst tun es andere für Sie“ gelesen habe, bin ich mit einigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich hatte eine leicht lesbare, kurzweilige Lektüre erhofft, die mich nicht nur unterhält, sondern bei der ich das Gefühl habe, dass ich danach auch etwas gelernt habe. Leider wurden meine Erwartungen zum größten Teil enttäuscht. Das Thema „Freiheit“ zum Thema des Buches zu machen, finde ich grundsätzlich interessant. Auch die Idee, über dieses Thema mit den verschiedensten Leuten zu sprechen, wie Vince Ebert es hier gemacht hat ist gut. Jedoch ist leider wenig von diesen Gesprächen im Buch gelandet. So werden jeweils auf einer Doppelseite die Personen nicht nur vorgestellt, sondern dort wird auch zusammengefasst, was zum Beispiel eine Nonne, eine Domina, ein ehemaliger Drogenabhängiger oder ein Hirnforscher über Freiheit zu sagen haben – inklusive Foto der Genannten, das wiederum ein Drittel einer der Doppelseiten in Beschlag nimmt. Das ist mir zu wenig! Zwar sind alle genannten Ansätze interessant, aber für meinen Geschmack werden sie viel zu oberflächlich angeschnitten. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe oder Wissenschaftlichkeit gewünscht. Aus diesem Grund hatte ich zuletzt leider nicht das Gefühl, wirklich etwas Neues gelernt zu haben. Leicht lesbar und kurzweilig ist das Buch dennoch. Ob man es unterhaltsam findet, ist wahrscheinlich Geschmacksache. Oder eine Frage dessen, wie viel man von Herrn Ebert bereits kennt. Denn die lustigen Stellen des Buches lassen sich in drei Kategorien teilen - Erstens: Witze und Sprüche, die Vince Ebert von sich selbst geklaut hat – das ist sehr schade, denn wirklich auffällig viele davon kenne ich aus der oben genannten CD und seinem ersten Buch; Zweitens: Witze und Sprüche, die ich schon kenne. Und zwar die meisten aus dem Internet; Und drittens: möchte gern lustige Stellen die (meiner Meinung nach) einfach nicht komisch sind und mir allerhöchstens ein müdes Lächeln abverlangt haben. Kleines Beispiel von vielen: „Immerhin ist eindeutig bewiesen, dass die meisten Intensivtäter vorher Kinder gewesen sind.“ (S. 97.) Darüber hinaus hat mich das viele Name-Dropping etwas gestört. Egal ob Günther Jauch, Angela Merkel oder Dieter Bohlen, zu viele mehr oder weniger bekannte Personen werden einfach mal zwischendurch genannt. (Das wäre nicht so schlimm, wenn es wenigstens lustig wäre. Empfehlen würde ich dieses Buch denjenigen, die eine leichte/seichte Unterhaltung ohne viel Tiefgang suchen. Wer zuvor noch nichts von Vince Ebert gelesen/gehört/gesehen hat, wird sich möglicherweise (auch von den mir bereits bekannten Witzen) gut unterhalten fühlen, denn auch als ich diese zum ersten Mal gehört/gelesen habe, fand ich sie lustig. Alles in allem kann ich nur sagen: Lieber Herr Ebert, das konnten Sie schonmal besser. Ich glaube Sie müssen sich mal ein paar neue Sprüche ausdenken (bzw. aus dem Internet suchen), dann würde ich Ihr nächstes Buch auch wieder unterhaltsamer finden. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben und versuche Ihnen nächstes Mal wieder eine Chance zu geben.

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