Natascha

Kurzgeschichte von David Bezmozgis

Über

David Bezmozgis erzählt vom Aufwachsen in einem fremden Land und davon, wie man sich eine Heimat schafft, ohne die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Anfang der achtziger Jahre emigrierte David Bezmozgis mit seinen Eltern aus dem sowjetischen Lettland nach Kanada. Sein von der amerikanischen Kritik begeistert gefeiertes Debüt >Natascha< ist vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Einwandererkind entstanden. Warmherzig und mit viel Humor erzählt Bezmozgis Hauptfigur, der junge Mark Berman, von den ersten tapsigen Anpassungsversuchen seiner lettisch-jüdischen Familie im Toronto der Achtzigerjahre. Nicht allein eine neue Sprache muss erlernt werden. Werbezettel für die Massagepraxis des Vaters müssen geschrieben und verteilt, neue Kunden durch Hausbesuche gewonnen werden. Ehen werden unter den Neuankömmlingen geschlossen und ebenso schnell wieder aufgelöst, wenn es der Wohnungsfindung dient. Aber auch die Liebe kommt aus Russland, in Gestalt von Marks vierzehnjähriger Cousine Natascha. Mit seinem unverstellten Blick versetzt Bezmozgis' Erzähler den Leser in den schrägen und zuweilen melancholischen jüdisch-russisch-kanadischen Familienkosmos, in dem innig geliebt und listig intrigiert wird. In dem Cousinen, Tanten und Onkel auftauchen und wieder verschwinden. Und man ganz nebenbei erwachsen wird. Ein erwachsener Kanadier mit russisch- jüdischem Herz.

Erschienen

2004

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