Comics neu erfinden

von Scott McCloud

Über

Gehören auch Sie zu denjenigen unter uns, die der Meinung sind: Das Leben ist so schon hart genug, da sollten doch wenigstens unsere Comics nett sein, uns Freude bereiten und Ablenkung verschaffen? Dann ist Scott McCloud definitiv nicht ihr Mann und dieses Buch auch nicht ihr Freund. Denn die beiden entscheidenden Schlagworte, mit welchen Comics neu erfinden am besten beschrieben werden kann, lauten "Kreuzzug" und "Reflexion". Für McCloud sind Comics eine Kunstform. Und Kunst ist ein Spiegel ihrer Zeit. Deshalb sind Comics der Spiegel unserer Zeit. Und weil unsere Zeit ganz stark vom Internet geprägt ist, spielt dieses Medium für die Zukunft der Comics auch eine ganz wichtige Rolle.

Die Thesen des Autors sind ebenso klar wie sein Zeichenstil. Zudem wird deutlich, dass sich der Mann seinen Posten als Dozent für digitale Medien am Media Lab des M.I.T. schwer verdient hat. Aber auch wenn man den Thesen, die McCloud zur Zukunft des Mediums oder der Kunstform Comics aufstellt, nicht zustimmt, ist es dennoch ein Vergnügen, sein Buch zu lesen. Es ist faszinierend, wie es dem Autor/Zeichner gelingt, mit den Mitteln der Comics eben dieses Medium bzw. diese Kunstform darzustellen und zu analysieren. Zudem sollte man bedenken, dass die Situation in den USA natürlich eine ganz andere als in Deutschland oder Frankreich ist. Da McCloud seine eigenen Thesen klar formuliert, gibt er wiederum dem Leser die Möglichkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden. Und die Tatsache, dass Sie gerade eine elektronisch erstellte Rezension zu diesem Buch auf der Website eines Online-Handelshauses gelesen haben, zeigt, dass die Zukunft der Comics möglicherweise doch in den unerforschten Weiten des Cyberspace liegen könnte. --Boygar Alpaslan

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