Das erstaunliche Ende

von Lemony Snicket

Über

Ein so schreckliches und betrübliches Schicksal hätten sich die Baudelaire-Waisen Violet, Klaus und Sunny sicher auch nach ihren Erlebnissen in den ersten zwölf Büchern ihrer furchtbaren Chronik nicht träumen lassen: Plötzlich finden sie sich mit ihrem hinterhältigen und niederträchtigen Vormund Graf Olaf, der sich nichts sehnlicher wünscht, als an ihr Erbe zu gelangen, im selben Boot. Schließlich werden die Baudelaires doch noch gerettet: auf eine Insel, deren Bewohner -- allesamt Schiffbrüchige mit geheimnisvoller Vergangenheit -- sich gänzlich von der Außenwelt abgeschottet haben. Dann versucht Graf Olaf, die Herrschaft an sich zu reißen. Es kommt zur Meuterei, eine rätselhafte Pilzallergie droht alles zu vernichten, ein Böser und eine Gute sterben, ein Kind wird geboren und die Baudelaires erfahren endlich einiges über ihre Herkunft...

Eigentlich ist nur eines betrüblich an Lemony Snickets 13-teiliger Romanserie Eine Reihe betrüblicher Ereignisse: dass sie mit dem 13. Band Das erstaunliches Ende ein -- leider dann doch nicht so ganz erstaunliches -- Ende genommen hat. Aber dieses Ende ist auch ganz egal. Wichtig ist, dass auch dieser letzte Band wieder nur so vor skurrilen Einfällen, großartigen Schlenkern und phantastischen Wendungen wimmelt. Und die Lesart von Rufus Beck, die so vielstimmig ist, dass sie hin und wieder nicht von der direkten Figurenrede in die Erzählstimme zurückfindet, fügt diesem Feuerwerk blendender Ideen noch einige sprühende Funken hinzu.

Eine Reihe betrüblicher Ereignisse ist sicher auch eine der wenigen Buchreihen, deren Erzähler nicht müde wird, vom Weiterlesen abzuraten. Dem kann man sich nur anschließen. Stattdessen sollte man sich Eine Reihe betrüblicher Ereignisse unbedingt anhören! Denn besser als mit Rufus Beck kann man sich die furchtbar deprimierenden, schrecklich witzigen Geschichten der Baudelaire-Waisen nicht zu Gemüte führen. -- Thomas Köster, Literaturanzeiger.de

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