Russland gibt Gas: Die Rückkehr einer Weltmacht

von Alexander Rahr

Über

Nach dem Zerfall der Sowjetunion bot das einst so mächtige Russland nur noch einen matten Abglanz seiner einstigen Stärke. Doch die Schwächeperiode der russischen Politik währte nur kurz. Nicht zuletzt aufgrund seines unvorstellbaren Energiereichtums ist Russland heute vermutlich mächtiger als je zuvor in seiner Geschichte.

Kenntnisreich zeichnet Alexander Rahr in seiner luziden Analyse das Wiedererstarken der russischen Weltmacht nach und analysiert, wie das von Vladimir Putin gefestigte Machtsystem heute funktioniert. Und er zeigt auch, wie die Abhängigkeit des Westens von den russischen Ressourcen die neue Macht Russlands weiter zu konsolidieren hilft. Das Funktionieren der einzelnen „Triebwerke“ des russischen Wiederaufstiegs (der Energie-, der Rüstungs- und der Transportkomplex“) werden dabei ebenso differenziert dargestellt, wie die Spielregeln, die es im Umgang mit dem neuen Russland zu beachten gilt. Dabei vermeidet es der Autor, in die gegenwärtig vorherrschenden Stereotypen zu verfallen, die das Russlandbild der westlichen Publizistik seit einiger Zeit prägen.

Gewiss: Russland ist nach westlichen Standards noch längst keine Demokratie, das weiß auch Rahr, der die Defizite sehr wohl benennt. Von einem Rechtsstaat kann nur mit erheblichen Einschränkungen die Rede. Ebenso von Pressefreiheit. Doch auch wenn der wirtschaftliche Aufschwung im Detail ebenfalls seine Schattenseiten hat: „Wir müssen wegkommen von diesen typischen Stereotypen, dass in Russland alles schlecht ist, Russland nur am Energietropf hängt und der KGB regiert“. Gegen diese Stereotypen ist Russland gibt Gas ebenso ein gutes Gegenmittel wie gegen jede Form von blauäugiger Schönrednerei! -- Hasso Greb, Literaturanzeiger.de

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