Strich drunter!

Memoiren von Robert von Ranke Graves

Über

Strich drunter! ist eine Autobiographie von Robert Graves. Das 1929 zum ersten Mal veröffentlichte Werk, das den Alltag des Grabenkrieges im Ersten Weltkrieg darstellt, gilt als Meilenstein der englischen Anti-Kriegs-Memoiren. Der Titel drückt Graves' Ernüchterung über die Existenz traditioneller, stabiler Werte in der europäischen und englischen Gesellschaft aus. Graves verfasste das Werk im Alter von 33 Jahren, als er noch ein langes und ereignisreiches Leben vor sich hatte. Das Buch behandelt hauptsächlich seine Kindheit, Jugend und den Militärdienst.
Er widmet einen großen Teil des Buches seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, in dem er detailliert den Grabenkrieg und insbesondere den Unsinn der Schlacht von Loos beschreibt. Bei dieser Schlacht an der Westfront kam 1915 zum ersten Mal auf britischer Seite Giftgas zum Einsatz. Für viele Leser sind die Erzählungen aus zweiter Hand über die Ermordung deutscher Kriegsgefangener durch britische, kanadische und australische Truppen von Interesse.

Erschienen

1929

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juhnke

Juhnke

Der englische Dichter mit deutschen Wurzeln (entfernt verwandt mit dem Historiker Leopold von Ranke) erzählt auf eine wirklich beeindruckend nüchterne und unideologische Weise von den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, und dann vom Großen Krieg selbst. Das Leben in den Schützengräben wird gerade durch die kleinen, sinnlichen Details unmittelbar spürbar. Kein Waffenklirren in der Sprache, sondern eine feinfühlige Aufarbeitung des tiefgreifendes Schocks, den seine ganze Generation erlitten hat. Ranke-Graves gehört zu den britischen Dichtern, deren Kriegsgedichte heute noch in England gelesen werden. Dennoch hat es zehn Jahre gebraucht, bis er diese "Abrechnung" schreiben konnte - die Erstausgabe erschien 1928. Auch die Jahre nach dem Krieg sind geprägt von den körperlichen und seelischen Verwundungen, von denen er mit dem britischen Understatement (stiff upper lip) berichtet. Das Buch ist in Großbritannien und den USA ein Klassiker der Literatur zum Ersten Weltkrieg, und es ist wirklich bedauerlich, dass die Rowohlt-Ausgabe so gut wie verschollen ist. Tolles Buch, ich habe es wirklich gern und mit Vergnügen, Entsetzen und Ehrfurcht gelesen.

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